Ich sehe alles. Alle sehen mich. Meine Yogachallenge Day 1



" Wir sind jetzt schon im Cool-Down Bereich." Das waren die Worte meiner virtuellen Yogalehrerin am Ende meiner ersten Yogastunde.
Ich war irritiert. Für mich waren die letzten 30 Minuten im Cool-Down-Modus. Habe ich etwas falsch gemacht? Mich nicht genug konzentriert? Vielleicht war mein Körper Schuld. Er ist wahrscheinlich das harte Training gewohnt. Kind hinterherrennen, Einkauf in der rechten Hand, Kind auf der Linken, Hund an der Leine, Treppen hochschleppen, Haushalt schmeißen, Kochen, Arbeiten. Es stellt sich mir die Frage: Brauche ich überhaupt dieses "Yoga"? Kalorien scheine ich damit nicht zu verbrennen. Schließlich kommt bei so wenig Bewegung nicht mal ein 90-Jähriger ins Schwitzen. Und dass, obwohl ich mir soviel Mühe gegeben habe. Um meinen Schweinehund zu überlisten, habe ich mich sogar demonstrativ ins Wohnzimmer begeben. Dieses Zimmer verfügt über einen Rundumblick inklusive Hauptstraße an allen fünf Fenstern. Ich sehe alles. Alle sehen mich. Das ist doch Ansporn genug, die kleine Kobra und ihre Freunde richtig auszuführen. 




Bei der ersten Übung habe ich schon ein Problem. Mein Bauch. Zwischen meinem Rücken und meinem Bein, befindet sich leider Gottes etwas mehr Masse als bei meiner überambitionierten Yogalehrerin. Ich habe die Befürchtung, dass dieses Hindernis meine Übung nicht ordnungsgemäß ausführen lässt. Kein optimaler Start. Ich mache trotzdem weiter. Jetzt schon aufgeben, wäre mehr als beschämend. "Von 90 Tagen Yoga habe ich 5 Minuten durchgehalten." Super Satz, den ich so niemals sagen werde. Ich mache also weiter. Während ich den herabschauenden Hund ausübe, schaut mein Hund mich nur herabschauend aus seinem Körbchen an. Man kann ihr förmlich ansehen, wie unsinnig sie meine Verrenkungen findet. Kennt sie wahrscheinlich schon von den letzten Malen, bei denen ich etliche Übungen probiert habe, um mich dann nach 3 Tagen Dauerqüalerei gegen meine Fitnessmatte zu entscheiden. Ich entdecke aber auch noch andere tolle Sachen. Da finde ich Legobausteine, Stifte, Würfel und einen Bierdeckel unter der Couch. Gedankt sei es der kleinen Kobra. Wie eine Kobra fühle ich mich allerdings nicht. Eher wie ein unförmiges beleibtes Tier, dass krampfhaft versucht so elegant auszusehen wie die junge Dame, die auf meinem Bildschirm flackert.

"Einatmen, Ausatmen, Einatmen, Ausatmen...jetzt einatmen." Ich komme durcheinander. Atme ich ein, will sie, dass ich ausatme. Also probiere ich es. Ich komme jedesmal aus dem Takt. Meine Atmung wird zu einer Schnappatmung. Ich gebe es auf. Das nächste Mal klappt es besser. Ich will ja nicht in der Notaufnahme landen, um dann sagen zu müssen: " Habe mich veratmet. - Beim Yoga"




Hier geht es zu meinem vorherigen Yoga-Artikel. 

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Das Video, zu dem ich mich verausgabt habe:

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